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Erstelle ein Klimaschutzkonzept!

Ein Klimaschutzkonzept schafft die sachliche, politische, soziale und organisatorische
Grundlage, verschiedene Akteure, Ziele und Aktionen zum Thema CO2-Reduktion und
Energieeinsparung abzustimmen.
Es formuliert im Rahmen eines Strategiepapiers Leitlinien für einen nachhaltigen, ökologischen und bezahlbaren Umgang mit Energie und Ressourcen, die von städtischen Einrichtungen verbraucht werden. Ein solches Konzept umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahren bis Jahrzehnten und stellt in mehreren Kategorien Maßnahmen zur Reduktion von CO2 zusammen.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen- beispielsweise der Dämmung von öffentlichen Gebäuden oder Neuanschaffung von E-Fahrzeugen für die städtische Fahrzeugflotte - ist das erklärte Ziel eines Klimaschutzkonzepts.


Die Schritte, die dich zum Ziel bringen:

  1. Schau dir im Internet einige Konzepte u. a. von Städten und Gemeinden an, die über ähnliche Einwohnerzahl und Wirtschaftsstruktur verfügen. Meist hilft dir dabei bereits der Blick auf deren Webseite, um eine erste Idee zu erhalten, wie ein Konzept aussehen kann.
  2. Bestandsaufnahme! Gibt es vor Ort bereits ein Klimaschutzkonzept und wenn ja: Müssen die Inhalte überarbeitet werden, weil sie veraltet sind oder einige Themen (E-Mobilität, Photovoltaik, Immobiliensanierung, Windgebiete,…) noch nicht berücksichtigt wurden?
  3. Wenn nein: Wie sieht die derzeitige Energiebilanz und der Energieverbrauch der städt. Gebäude / Fahrzeuge aus? Welche Energieform wird verbraucht und wo wird diese eingekauft? Informationen kann diesbezüglich das Liegenschaftsamt oder die Gemeindeverwaltung geben. Jedes öffentliche Gebäude benötigt einen Energieausweis, der die wichtigsten Infos auf einen Blick bereitstellt.
  4. Gibt oder gab es schon Energieeffizienzprojekte und falls ja: Wer hat diese realisiert? Waren die Projekte auch langfristig ein Erfolg? Kann man etwas aus der Umsetzung lernen?
  5. Gibt es vor Ort Fachleute zum Thema Energie- und Ressourceneffizienz? Haben sich HandwerkerInnen, VerwaltungsmitarbeiterInnen, Vereine oder BürgerInnen schon mit ähnlichen Themen beschäftigt und könnten ein Interesse haben, an einem Klimaschutzkonzept mitzuarbeiten?
  6. Welche Widerstände sind zu erwarten? Wer könnte bremsen? Besser vorher alles genau erkunden, als vorschnell zu agieren.
  7. Führe Fachgespräche mit deinen Kontaktpersonen. Oft können PraktikerInnen dir bereits konkrete Potenziale nennen, die vor Ort noch nicht genutzt wurden.
  8. Erarbeite einen Maßnahmenkatalog unter Berücksichtigung von Kurz- oder Langfristigkeit und den Kosten der Maßnahmen. Stimme die Kosten mit dem Haushaltsplan ab. Im idealen Fall kannst du auch konkrete Zahlen im Bereich Kostenminderung und CO2-Einsparung für einzelne Maßnahmen ermitteln.
  9. Stelle die mit den Ergebnissen auf konzeptionelle Füße: führe z.B. Werkstattgespräche, organisiere ein gemeinschaftliches Treffen, nimm Kontakt zur Verwaltung auf, wende dich an Energieproduzierenden, TechniklieferantInnen, „MeinungsführerInnen“ auf politischer Ebene.
  10. Lege deine Ergebnisse dem Rat vor, ggf. durch einen Bürgerantrag.
  11. Sobald es konkrete Ergebnisse gibt: Begeistere die BürgerInnen für dein Vorhaben mit projektbegleitender Presse- und Öffentlichkeitsarbeit!


Politische und rechtliche Grundlagen: Regionale Energiekonzepte sollten immer in Bezug zum bundesdeutschen Energiekonzept 2050 gesehen werden. Die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI)  unterstützt Klimaschutzprojekte von Kommunen finanziell. Dies ist eine der vielen Fördermöglichkeiten, die je nach Maßnahme in Kooperation mit Fachleuten in Erwägung gezogen werden muss.

 

Regionale AnsprechpartnerInnen:

Klaus Meyer, Energie Impuls OWL, 0521 2997-841, meyer@remove-this.energie-impuls-owl.de

Ingo Scheulen, Ökofinanz-21 e. V.; 05222 977791, scheulen@remove-this.oekofinanz-21.de

Michael Brieden-Segler, eu-energiebüro GmbH, 0521 173144, info@remove-this.eundu-online.de

Arnold Drewer, ipeg-Institut, 05251 1478557, drewer@remove-this.ipeg-institut.de


Weiterführende Webseiten:

Faltblatt über das bundesdeutsche Energiekonzept 2050.

Einen ersten Überblick über Themen der Energiewendeund den erforderlichen Umsetzungsprozessen findest du auf der Webseite des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Die Klimaschutzinitiative des Bundes fördert Kommunen, die Projekte zum Klimaschutz erarbeiten.

Energiepolitische Neuigkeiten und das bundesdeutsche Energiekonzept findest du auf der Webseite der Bundesregierung.

Bei dem e&u Energiebüro findest du Informationen zur Förderung von Klimaschutzkonzepten und mehrere Merkblätter zum Thema.


Konkrete Beispiele:

Die Stadt Minden hat bereits 2009 ein Klimaschutzkonzept erstellt.

Die Stadt Bielefeld hat ihr Klimaschutzkonzept für den Zeitraum 2008 bis 2020 angelegt. Zwischenberichte und den Maßnahmenplan findest du online.

Die Stadt Bad Salzuflen hat 2009 ein Klimaschutzkonzept erarbeiten lassen, welches in letzter Instanz abgelehnt wurde.
2011 wurde mit Zustimmung des Rates der Ausstieg der stadteigenen Stadtwerke aus der Atomkraft ab 1.1.2012 und ein Energiekonzept für planmäßigen Ausbau der erneuerbaren Energien beschlossen.

Der Kreis Paderborn entwickelt im Moment auch ein Klimaschutzkonzept und veröffentlicht die Arbeitsschritte online.

Die Grüne Kreistagsfraktion Herford hat einen Musterantrag online gestellt, in dem die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts beantragt wird.