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GRÜNE zur Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 in Stukenbrock: Wir sind zu den nächsten Schritten bereit!

Wir, die GRÜNEN in den Kreistagen in Ostwestfalen-Lippe und im Rat Bielefeld legen gemeinsam mit GRÜNEN auf Bundes- und Landesebene und im Landschaftsverband ein grundlegendes Positionspapier vor.

Wir bekennen uns zu der politischen Verantwortung für eine lebendige Erinnerungskultur, geben Anregungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 und präzisieren die nächsten notwendigen Schritte auf dem langen Weg bis zur Realisierung. Neben Bund und Land sehen wir als Kreise und Städte in der Region und als Landschaftsverband Westfalen-Lippe eine besondere Verantwortung für das Gelingen.

Wir GRÜNE betonen die Bereitschaft, in den Kreistagen bzw. Räten und in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe im Rahmen der jeweiligen finanziellen Leistungsfähigkeit die notwendigen Unterstützungsbeschlüsse zu fassen.

Die GRÜNEN aller politischen Ebenen – Bund, Land, Landschaftsverband, Kommunen – setzen sich dafür ein, dass in Ostwestfalen-Lippe eine bundesweit wahrnehmbare Gedenkstätte für politisch-historische Bildung und grenzüberschreitende Friedensforschung entsteht, in der aus der Vergangenheit für die Zukunft gelernt werden kann. Sie begrüßen die Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene, die Gedenkstätte Stalag 326 in Stukenbrock zum einem Geschichtsort von regionaler, nationaler und internationaler Bedeutung zu entwickeln und die hierfür erforderlichen Investitionsmittel zur Verfügung zu stellen. Damit ist erstmals, 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die Chance gegeben, an das Leid der sowjetischen Kriegsgefangenen nicht nur zu erinnern, sondern diesen Geschichtsort auch zu einem zukunftsgerichteten Ort im Sinne der Völkerverständigung, der Friedensforschung und der politisch-historischen Bildung zu entwickeln.

„Es ist bemerkenswert und sehr positiv, dass die demokratischen Parteien auf Landes- und Bundesebene in enger Kommunikation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe gemeinsam die notwendigen Finanzierungszusagen gemacht haben. Damit sind wichtige Voraussetzungen geschaffen, damit die nächsten Schritte getan und die inhaltlich-konzeptionelle Arbeit weiter vorangetrieben werden kann“, so Britta Haßelmann, erste parlamentarische Geschäftsführerin der GRÜNEN Bundestagsfraktion. „Ein Projekt dieser Bedeutung und Größenordnung wird nur erfolgreich entwickelt werden können, wenn alle demokratischen Parteien gemeinsam handeln.“

Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Landtag und Mitglied der Lenkungsgruppe zur Weiterentwicklung der Gedenkstätte Stalag 326 , weist auf die aktuelle und anspruchsvolle Aufgabe hin, die vor den Initiatoren und Prozessverantwortlichen liegt: „Die heute Lebenden sollen an diesem Ort herausgefordert werden, ihre eigene Position gegen Krieg, Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu finden und daraus aktives Handeln für die Zukunft abzuleiten. Das ist keine einfache Aufgabe in einer Situation, in der rassistische Tendenzen bis in die Mitte der Gesellschaft wahrnehmbar sind und die Zeitzeugengeneration zunehmend weniger präsent ist. Wir brauchen zeitgemäße Formen der Vermittlung und aktiven Auseinandersetzung, um damit auch nachhaltig zur Versöhnung zwischen ehemals verfeindeten Staaten beizutragen.

„Politisch-historische Bildungsarbeit zielt auf zivilgesellschaftliches Engagement; sie wird und wurde auch immer wesentlich von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen getragen. Das gilt auch für den Geschichtsort Stalag 326.“, betont Helga Lange als Sprecherin der GRÜNEN Kreistagsfraktion Gütersloh und Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion im Regionalrat. „GRÜNE waren immer und verstehen sich auch heute als Teil dieses zivilgesellschaftlichen Engagements für eine wehrhafte Demokratie und gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Dazu gehört auch die Stärkung regionaler Erinnerungskultur, die in der Zivilgesellschaft verankert sein muss. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass die vielen Initiativen und Unterstützer*innen aus Zivilgesellschaft, regionaler Gedenkstättenarbeit und Wissenschaft mitgenommen werden und den weiteren Prozess mitgestalten können.“